Chronik

Die Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Sommerau

Am 17.03.1957 wurden auf Veranlassung des Amtsbürgermeisters Rittel, Ruwer, und des Ortsvorstehers Theis die Männer ab 18 Jahren ins Gasthaus Geschwister Becker eingeladen, um die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr zu bewirken.

14 Männer folgten der Einladung. Es waren dies:
Rudolf Konz, Johann Stemper, Hermann Ambré, Oswald Theis, Theo Kirsten, Werner Fuchs, Josef Marx, Bernhard Theis, Hermann Kiewel, Manfred Scherf, Hermann Wagner, Kurt Kirchen, Johann Niewel und Edmund Theis

Nach eingehender Besprechung sowie sachlicher Beratung wurde die Freiwillige Feuerwehr Sommerau gegründet. Als Wehrführer wurde Rudolf Konz benannt. Sein Stellvertreter war Johann Stemper.
Rudolf Konz war für die Aufgabe als Wehrführer theoretisch und praktisch durch seine Tätigkeit in der Werksfeuerwehr Romika bestens ausgebildet. Es wurde beschlossen, monatlich eine Übung, und zwar sonnstags morgens um 6 Uhr, durchzuführen. Der Hornist Edmund Theis hatte die Männer frühzeitg mit kräftigen Trompetentönen zu wecken.
Laut Führungsbuch hat der Hornist am 25.08.1957 einmal verschlafen.
Neue Geräte mussten angeschafft werden, um den Brandschutz zu gewährleisten. Bei Waldbränden, Waldbruch, Wasserkatastrophen, Wochenendhausbrand und vielen anderen Belangen war die Freiwillige Feuerwehr stets zur Stelle.

Nach einigen Jahren schieden viele Wehrmänner durch Ortswechsel und Beruf aus. Wehrführer Konz konnte aus beruflichen Gründen seine Pflichten nicht mehr wahrnehmen und somit musste ein neuer Wehrführer gewählt werden.
Am 16.09.1965 wurde Willi van Münster zum neuen Wehrführer ernannt. Sein Stellvertreter war Walter Kiewel. Neue junge Feuerwehrmänner wurden herangezogen und durch laufende Schulungen praktisch und theoretisch ausgebildet. Im Jahr 1967 wurde auf dem einzigen gemeindeeigenen Grundstück ein neues Gerätehaus in Eigenleistung erstellt. Viel wurde auch im öffentlichen Leben, bei Veranstaltungen, Burgfesten, Martinszügen und gemeindlichen Angelegenheiten geleistet.

Im Jahr 1987 wurde das heutige Gerätehaus direkt neben dem Gemeindehaus eingeweiht. Auch dieses Gerätehaus wurde in vielen Arbeitsstunden in Eigenleistung verwirklicht. Vom 13. bis 15. Juni war die Feuerwehr Sommerau auch Ausrichter der Verbandsgemeinde-Feuerwehrtage Ruwer.

1989 dankte Willi van Münster aus Altersgründen als Wehrführer ab. Als nachfolgender Wehrführer wurde sein Sohn Herbert van Münster ernannt.

Bis Ende des Jahres 1992 war die Feuerwehr Sommerau eine TSA-Wehr. Alle Einsätze wurden mit Traktor und TSA gefahren. Dann bekam die Feuerwehr Sommerau ihr erstes Einsatzfahrzeug in Form eines gebrauchten TSF (Tragkraftspritzenfahrzeug). Dieses Fahrzeug wurde in den 70er-Jahren für die FFW Kasel beschafft und tat anschließend seinen Dienst in der FFW Pluwig.

Im Januar 1995 ereignete sich mit einem Jahrhunderthochwasser der wohl länste Einsatz der Feuerwehr Sommerau. Die Wehrleute waren insgesamt 5 Tage lang mit dem Hochwassereinsatz beschäftigt.

2003 trat der stellvertretende Wehrführer Walter Kiewel in die Altersabteilung über, so dass auch hier neu gewählt werden musste.
Als neuer Stellvertreter bzw. Stellvertreterin wurde nun mit Christine Scherf erstmals (auch auf den ganzen Landkreis bezogen) eine Feuerwehrfrau in die Führungsebene gewählt. Christine Scherf trat im April 1993 als erste Frau in die Feuerwehr Sommerau ein. 2003 folgten ihr dann die Kameradinnen Sabrina van Münster und Ramona Scherf. Bei 10 Aktiven verfügte Sommerau somit über 30% Frauenanteil.

Nachdem Wehrführer Herbert van Münster im August 2009 aus gesundheitlichen Gründen sein Amt als Wehrführer abgab, fiel die Führung der Wehr komplett in Frauenhand.
Seit dem Jahr 2009 wird die Wehr geführt von Wehrführerin Christine Scherf und stellvertretender Wehrführerin Sabina Jodes (geb. van Münster).

Aktuell besteht die Feuerwehr Sommerau aus 13 aktiven Feuerwehrangehörigen.
Mit Wehrführerin und Stellvertreterin, mehr Frauen als Männern in der Wehr sowie einem Aktiven-Anteil der Ortsbevölkerung von gut 16% stellt die Feuerwehr Sommerau derzeit sicherlich eine Ausnahme-Feuerwehr im Landkreis Trier-Saarburg dar.
Nach weit mehr als 50-jährigem Bestehen der Feuerwehr Sommerau ist der Ort Sommerau zwar immer noch der kleinste Ort im Landkreis, hat aber nicht mehr die kleinste Feuerwehr!;-)

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